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Herbst 2018 in ARD WDR SWR

Andreas Fennel schneidet mehrere Beiträge und TV-Sendungen für ARD und den WDR/SWR:

After FX, Car, Dokumentation, Post-Studio, Show, Sonstiges, Verbraucher, Werbung

ELN Jahrestagung Hamburg

FAR HORIZONS realisiert ein Filmprojekt fuer das Mehrmarkencenter/ und ELN Treffen in Hamburg ….Auf eine Jahrestagung der Rekorde können die ELN-Betreiber zurückblicken. 331 Besucher, 25 Großhändler, 23 Aussteller und 14 Referenten trafen sich am Freitag und Samstag (10.+11.3.2017) im Hamburger Hotel Radisson Blu und holten sich “Rückenwind” (Tagungsmotto) für ein Mehrmarken-Handelsjahr 2017.

Am Freitag Mittag starteten die Vorträge, Workshops und Schulungen in 4 Seminarräumen gleichzeitig. Abends trafen sich zum geselligen Get-Together bereits runde 260 Fachbesucher.

Der Samstag war der traditionelle Haupt-Handelstag. An diesem Tag bildet ELN seinen virtuellen B2B-Marktplatz in der 3-D-Welt ab. Die Wiederverkäufer flanieren zwischen den Großhändlern, sammeln Einkaufsgutscheine ein, verhandeln und kaufen ein. Umrahmt wird der Marktplatz von den Ausstellern, die – ebenso wie die meisten Großhändler – für diesen Event besondere Tagungs-Sonderangebote bereit halten. Gleichzeitig laufen die Vorträge in den separaten Seminarräumen weiter. So kann jeder Besucher seine Zeit frei einteilen, insbesondere weil die Vorträge mehrmals angeboten werden.

Der Samstag Abend bot nach einem intensiven Handelstag einen eindrucksvollen geselligen Ausgleich. Vier rote Doppeldeckerbusse brachten die Gäste zur Lousiana Star, Hamburgs größten, prachtvollen Schaufelraddampfer. Dieser legte alsbald zur Hafenrundfahrt ab. Bei einem erstklassigen Buffet und mitreissender Tanzmusik glitt das Partyschiff vorbei an riesigen Containerschiffen, an der Aida und natürlich auch an der Elbphilharmonie. So kamen die Fotofreunde ebenso auf ihre Kosten wie die regen Tänzer.

Ein ereignisreiches, gut gelauntes Wochenende mit ausgesprochen familiärem Chrakter, wie immer wieder betont wurde. Das aufmerksame ELN-Team konnte sich über den gelungenen Ablauf ebenso freuen wie über das ausdrückliche Lob von vielen Seiten. Wieder einmal hatte sich die intensive Vorarbeit vieler Wochen in einer perfekten Veranstaltung ausgezahlt, deren Besucher gerne bei der nächsten Jahrestagung am 23.+24. Februar 2018 in München wieder dabei sind.

FAR HORIZONS Kameramann Wolfram Grötzner in Hamburg

Musik, TV Beitrag, Verbraucher

Herbst 2016 im WDR

WDR Schnitt: Rockpalast Backstage „Wanda“


Markt: Thermomix


Teile für „11.11. – Sing mit Köln!“ TEIL 1 TEIL 2

Es ist wieder soweit: Die Karneval-Session 2016/17 startet und die Kölschen Bands stellen ihre neuen Hits vor. Köln hat eine einzigartige Kultur Kölscher Leeder, die die Menschen generationsübergreifend – nicht nur im Rheinland – begeistern. Im Kölner Palladium trifft sich zum Sessionsbeginn das Who-is-Who der Karnevalbands – präsentiert von Marc Metzger. Neben anderen sind dabei: Brings, Kasalla, Cat Ballou, Höhner, Bläck Fööss, Paveier, Querbeat. Aber auch Newcomer begeistern die rund 3.500 Zuschauer, die im Saal kräftig mitsingen können. Alle Bands stellen ihre neuen Lieder vor und hoffen, dass sie den Karnevalshit der neuen Session produziert haben. Bei dem dreistündigen Konzert spielen die Bands natürlich auch ihre bekannten Hits. Die beiden Newcomer-Bands sind noch nicht lange im Karneval dabei und können sich jetzt – ein Jahr nach ihrem Einstand – auf der großen Bühne unter Beweis stellen. Als stimmgewaltige Unterstützung steht auf der Empore des Palladiums der Männerchor der Kölner Bäcker, der auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickt. Er stimmt gemeinsam mit den Bands die größten Karnevalshits an – und auch das Publikum im Saal soll natürlich mitsingen. Damit dieser große Karnevalschor auch textsicher ist, können alle im Saal die Texte auf einer großen LED-Leinwand mitlesen. Der Superstar des rheinischen Karnevals Marc Metzger interviewt die Bands auf der Bühne und präsentiert in kurzen Einspielfilmen, wie sich die Musiker auf den Abend vorbereitet haben.

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ARD Markencheck: Der Deutsche-Bahn-Check

Der Deutsche-Bahn-Check
:
300.000 Mitarbeiter, mehr als vier Milliarden Reisende und fast 40 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr – die Bahn ist riesig. Aber bietet sie auch Top-Leistung? „Der Deutsche Bahn-Check“ prüft den Alltag Zugreisender und nimmt unter anderem die Pünktlichkeitsstatistik der Bahn unter die Lupe. Wie realitätsnah ist sie wirklich?
Schnitt: ua. Andreas Fennel Sendung: 8.9.2014

Preise:

Für eine bestimmte Strecke gibt es bei der Bahn oft unterschiedliche Tarife, für die man sich entscheiden kann. Doch wie übersichtlich gestaltet sich das Angebot? Eine Gruppe aus Pendlern und Gelegenheitsfahrern macht für uns den Automatencheck: Sie sollen für die Strecke Düsseldorf – Gütersloh den günstigsten Tarif finden, und das innerhalb von fünf Minuten. Anscheinend ist das eine echte Herausforderung – denn am Ende ist nur eins von gekauften fünf Tickets tatsächlich das günstigste. Liegt das nur an den Automaten?

Wir versuchen es im Internet, dieses Mal für die Strecke Wuppertal – Bayreuth. Unsere Testpersonen sollen für Hin- und Rückfahrt zu einer bestimmten Uhrzeit für zwei Personen das günstigste Ticket finden. Die Suche ergibt Ticketpreise zwischen 330 und 338 Euro. Doch in diesem Falle könnte man bis zu 80 Euro sparen – wenn man die Reise stückelt. Warum hat das die Website der Bahn nicht direkt angezeigt?

Und auch das Personal im Reisezentrum macht es in unserer Stichprobe nicht wirklich besser. Hier bietet man uns als günstigsten Tarif 320 Euro an, zweimal sogar 388 Euro. Zur Erinnerung: Das günstigste Angebot im Internet durch Stückelung der Reise betrug 258 Euro.

Unser Checkurteil: Die Preise sind undurchschaubar.

Pünktlichkeit:

Bei der Deutschen Bahn gilt jeder Zug als pünktlich, der weniger als sechs Minuten Verspätung hat. Laut bahneigener Statistik trifft das auf 95 Prozent aller Züge zu. Doch die Wahrnehmung vieler Reisender ist häufig eine andere. Was stimmt denn nun? Wir machen die Probe aufs Exempel und erstellen unsere eigene Pünktlichkeitsstatistik.

Knapp 100 Leser regionaler Zeitungen haben für uns zwei Wochen lang Fahrtenbuch geführt. Anders als bei der Bahn berücksichtigen wir die Verspätung der gesamten Reise, nicht nur die einzelner Züge. In der Bahnstatistik tauchen nämlich zusätzliche Verspätungen durch verpasste Anschlusszüge oder Zugausfälle nicht auf. Bei 907 Fahrten kamen wir so auf eine Pünktlichkeitsrate von 76 Prozent, nicht etwa auf 95 Prozent.

Unser Checkurteil:  Die Pünktlichkeitsstatistik ist geschönt.

Sauberkeit:

Zugtoiletten haben mit einem schweren Image zu kämpfen, viele Reisende gehen von mangelnder Hygiene aus. Wir lassen acht Tester bundesweit die WCs auf ausreichend Toilettenpapier, Seife und Handtücher sowie auf den Grundeindruck überprüfen – und das jeweils vor der Fahrt. 160 von 195 Toiletten bestehen diesen Check. Ein ordentliches Ergebnis – doch wie schaut es mit der Sauberkeit in den Bord-Bistros aus? Laut Bahn unterliegt dieser Bereich den gängigen Hygienestandards normaler Gaststättenbetriebe.

Ein Lebensmittlellabor wertet von uns genommene Proben von Speisen und den Tischen aus. Backwaren wie Croissants, Schokoladenkuchen oder Sandwiches sind einwandfrei. Doch zwei von fünf Salaten unserer Stichprobe weisen eine Keimzahl auf, die den Warnwert übersteigt. Personen mit schwachem Immunsystem wie ältere Menschen oder Kinder könnten hiervon Erbrechen oder Durchfall bekommen, so Mikrobiologe Maher Korakli. Und auch bei den Tischen schließt der Experte auf mangelnde Hygiene: Sechs von zehn unserer Proben weisen eine deutlich erhöhte Konzentration an Hefe- und Schimmelpilzen auf.

Unser Checkurteil: Die Sauberkeit ist ausbaufähig.

Tempoversprechen:

Auf Hochgeschwindigkeitsstrecken kann ein ICE Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreichen. Die Strecke Köln – Frankfurt ist so ein Beispiel. Tatsächlich fährt der ICE auf dieser Strecke im Schnitt aber nur 150 km/h, Haltestellen bereits abgezogen. Ältere ICEs, die bundesweit unterwegs sind, kommen im Schnitt sogar nur auf 130 km/h.

Um herauszufinden, wie schnell die Deutsche Bahn im Alltag wirklich unterwegs ist, treffen unsere Reporter unter anderem einen Lokführer. Der berichtet von zahlreichen „Langsamfahrstellen“, wegen denen Züge ihre Geschwindigkeit häufig drosseln müssten. Baustellen können dafür ein Grund sein – aber auch immer wieder marode Stellen im Schienennetz. Und statt dieses zu erneuern, werden daraus resultierende Verspätungen oft einfach in den kommenden Fahrplan mit eingebaut.

Wir starten ein gewagtes Experiment, lassen eine Regionalbahn gegen ein Luftschiff antreten, das mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h seinem Gegner doch eigentlich unterlegen sein sollte. Doch weit gefehlt: Die Bahn verliert das Rennen. Zugegeben, das ist ein Extrembeispiel. Aber eigentlich sollte die Bahn nie gegen so ein Luftschiff  verlieren – zumal der Zug auch noch pünktlich angekommen ist.

Unser Checkurteil: Das Tempoversprechen ist übertrieben. Q.: WDR

Foto:

Datum
Quelle Eigenes Werk
Urheber User:Wiki-observer
Kameraposition 53° 24′ 06,87″ N, 10° 04′ 04,58″ O
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ARD Markencheck ADAC

Andreas Fennel schneidet Teile der erfolgreichen Reportagereihe: ARD Markencheck ADAC 2012


Der ADAC hat mehr Mitglieder als Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland NRW Einwohner hat. Er hat mehr als doppelt so viele Mitglieder wie alle DGB-Gewerkschaften und im Bundestag vertretenen Parteien zusammen aufweisen. 18,4 Millionen Menschen gehören – laut ADAC – zum Club. Der Automobilclub ist längst ein Machtfaktor geworden. Doch wie geht der ADAC um mit seinem Gewicht – nach außen und nach innen? Und wie viel Nutzen bringt den ADAC-Mitgliedern ihre Mitgliedschaft wirklich? Wie hilfreich sind die sogenannten Gelben Engel im Ernstfall? Wir haben den Check gemacht.

Vertrauen

Zuerst wollen wir wissen, wie groß der Vertrauensvorschuss ist, den der ADAC hierzulande genießt. Dazu fragen wir Passanten in Essen und Rostock, wem sie ganz allgemein am ehesten vertrauen: dem ADAC, der AOK, dem Deutschen Roten Kreuz, Greenpeace oder dem Technischen Hilfswerk?

Das Ergebnis unserer – nicht repräsentativen – Vertrauensfrage: die meisten der insgesamt 230 befragten Menschen entschieden sich für den ADAC. Er genoss demnach bei ihnen das größte Vertrauen. Viele sind dort selbst Mitglied, oft schon seit mehreren Jahren.

Kritiker wie Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen sagen: Der ADAC nutzt dieses Vertrauen und seine Mitgliederstärke auch für politische Zwecke. „Bei allen Dingen, die er beurteilt, lässt er immer wieder mitschwingen, dass 18 Millionen Autofahrer beim ADAC diese Meinung unterstützen. Kein Verkehrsminister in Deutschland, keine Kanzlerin kann – so die Meinung vom ADAC – am ADAC vorbeiregieren“, so Dudenhöffer.

Und tatsächlich, die meisten Bundespolitiker, mit denen wir sprechen, bestätigen uns den starken Einfluss des ADAC – allerdings nur hinter vorgehaltener Hand. Kaum einer ist bereit, darüber offen zu sprechen.

Dabei handle er im Sinne der Mitglieder, behauptet der ADAC. „Wir sprechen nicht für uns, wir sprechen für unsere Mitglieder – daraus beziehen wir unsere Legitimation“, sagt ADAC-Geschäftsführer Karl Obermair. Stimmt das wirklich? Wir beauftragen das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap mit einer repräsentativen Befragung. Was denken die Menschen wirklich über die Kernpositionen des Clubs?

So spricht sich der ADAC zum Beispiel gegen die Einführung eines generellen Tempolimits, also von 120 oder 130 km/h auf deutschen Autobahnen, aus. Die Bevölkerung in Deutschland sieht das laut Infratest-Erhebung anders: 53 Prozent sind für ein Tempolimit. Und selbst ADAC-Mitglieder denken nur unwesentlich anders: 47 Prozent sind für das Tempolimit – fast die Hälfte!

Die zweite Kernposition, die wir von Infratest untersuchen lassen: ein absolutes Alkoholverbot am Steuer. Der ADAC ist gegen die Null-Promille-Grenze. Aber unserer unabhängigen Befragung zufolge sind 80 Prozent der Deutschen für ein absolutes Alkoholverbot. Und selbst bei den ADAC-Mitgliedern sind es immer noch 78 Prozent.

Bei der Pkw-Maut sind sich der ADAC und seine Mitglieder indes einig: ein klares Nein. Und Mitgliedsbeiträge für den Motorsport? Der ADAC macht’s – die Mitglieder sind allerdings mehrheitlich dagegen. Vier Kernpositionen des ADAC – nur zweimal hat er demnach die Mitglieder hinter sich.

Unser erstes Checkurteil: Das Vertrauen in den ADAC ist übertrieben.

Retter in der Not

Mehr als vier Millionen Mal wurden die sogenannten Gelben Engel 2011 gerufen – aber können sie auch immer helfen? Der ADAC sagt: In 84 Prozent der Fälle machen sie die Autos vor Ort wieder flott.

Wie gut ist der ADAC als Retter in der Not? Wir lassen ihn gegen zwei seiner Konkurrenten antreten: den Autoclub Europa (ACE) und den Automobilclub von Deutschland (AvD). Für den direkten Vergleich bilden wir drei Teams, die zur selben Zeit die gleiche Panne vortäuschen werden. Damit der Anfahrtsweg für die Helfer in etwa derselbe ist, liegen alle Pannenorte nah beieinander. Wer repariert am besten und am schnellsten?

Team eins ruft den ADAC. Die einfache Mitgliedschaft kostet 60,60 Euro. Dafür gibt es die Pannenhilfe in Deutschland und eine Mitversicherung für den Partner. Einen Krankenrücktransport aus dem Ausland gibt es nur gegen Aufpreis.

Team zwei wartet auf den ACE. Für 59,70 Euro gibt es die Pannenhilfe europaweit – Partner und minderjährige Kinder sind mit versichert. Der Krankenrücktransport ist inklusive.

Team drei verlässt sich auf den AvD. Für 59 Euro hat man Anspruch auf eine weltweite Pannenhilfe, inklusive Krankenrücktransport. Der Partner ist für diesen Preis allerdings nicht mitversichert.

Und diese Fehler sollen die Helfer entdecken: In jedes Auto haben wir zwei kaputte Sicherungen eingebaut und zusätzlich das Massekabel der Batterie an der Karosserie abgeschraubt. Keiner der Wagen springt jetzt noch an.

Eingebaut wurden die Pannen von Andreas Keßler. Der Kfz-Experte hat in Berlin eine eigene Radioshow als „Der Autopapst“. Er wird unsere zufällige Momentaufnahme beobachten und kommentieren.

Nach 35 Minuten erscheint der erste Helfer – vom ADAC. Er lässt sich das Problem schildern, überlegt kurz, geht zielstrebig zur Batterie – und findet direkt den ersten Fehler: das abgeschraubte Kabel. Auch die kaputten Sicherungen sind schnell entdeckt und ausgetauscht. Zusätzlich repariert der ADAC-Helfer noch ein Gebläse, von dem niemand wusste, dass es kaputt war. 48 Minuten nach dem Anruf ist alles fertig.

Nur drei Minuten später als der ADAC kommt der ACE am Pannenort an. Er versucht es zunächst mit Starthilfe, geht dann auf den Sicherungskasten zu und findet nach einigem Suchen eine der defekten Sicherungen. Der Wagen läuft wieder. Das abgeschraubte Batteriekabel übersieht er allerdings. Er rät dazu, mit dem Wagen in die Werkstatt zu fahren und ihn weder abzuwürgen noch auszumachen. Kein zufriedenstellendes Ergebnis, findet Auto-Experte Keßler. Denn wenn der Motor ohne Batterie läuft, dann könnte die Lichtmaschine Schaden nehmen. „Und dann wird’s richtig teuer.“

Der AvD lässt lange auf sich warten: eine Stunde. Und: Er schickt direkt einen Abschleppwagen! Trotzdem schaut der Fahrer zunächst, wie er vor Ort helfen kann. Er vermutet einen elektronischen Defekt. Ohne Schaltpläne könne er den aber nicht feststellen. Der Wagen wird abgeschleppt. Eindeutiger Sieger bei unserem Pannencheck: der ADAC.

Ein Einzelfall – doch dahinter steckt Erfahrung. Nach Clubangaben hatten die „Gelben Engel“ 4,1 Millionen Einsätze in 2011. Die ACE-Helfer rückten 100.000 mal aus. Der AvD sagte dazu nichts. Laut ADAC arbeiten für ihn 1.800 club-eigene Pannenhelfer, ein Drittel sind Kfz-Meister. Alle müssen viermal jährlich zur Schulung. Der ACE arbeitet mit Vertragswerkstätten – Schulungen müssen nachgewiesen werden, eine feste Zahl gibt es aber nicht. Ähnlich ist es beim AVD.

Der ADAC ist aber längst nicht mehr nur ein Automobilclub – er ist ein Großunternehmen mit rund 20 Tochterfirmen. Gesamtumsatz 2011: 1,8 Milliarden Euro. Unter anderem erzielt durch Versicherungen für Privat-Schutz-, Reiserücktritt, Auto oder: den ADAC Auslandskrankenschutz. Viele haben ihn, und wichtig ist, dass er funktioniert, weil es richtig teuer werden kann. Doch in den Versicherungsbedingungen stolpern wir immer wieder über ein Wörtchen: „absehbar“. War die Erkrankung vor Reiseantritt „absehbar“, dann zahlt die Versicherung nicht. Aber was heißt „absehbar“?

Diese Formulierung „kann zum Beispiel bei einem chronisch Erkrankten problematisch sein“, sagt Holger Brackemann von Stiftung Warentest. „Es kann aber auch ein Problem darstellen, wenn man eine einfache, leichte Erkältung hatte, die sich dann  im Ausland verschlimmert.“

Siftung Warentest kommt demnach zu dem Schluss: der Auslandskrankenschutz des ADAC ist „befriedigend“, landet im Vergleich mit Konkurrenten gerade mal im Mittelfeld. Die Formulierung „absehbar“ sei zu vage.

Sonst benotet Stiftung Warentest die Versicherungen des ADAC besser. Beim Reiserücktritt etwa erhält der ADAC die Note 1,7. Für seine private Unfallversicherung die Note 1,9.

Unser zweites Checkurteil: Der ADAC als Retter in der Not ist verlässlich.

Tester

Der ADAC testet alles Mögliche: Raststätten, Tunnel, Parkhäuser, Werkstätten, Rodelbahnen, sogar Badeseen. Gleichzeitig hat der Automobilclub viele Partner, die ihn finanziell unterstützen oder den Mitgliedern Vorteile bieten. So zum Beispiel Shell, wo ADAC-Mitglieder günstiger tanken können.

Und immer wieder testet der Automobilclub auch Produkte seiner Partner. Im Club-Magazin, der „ADAC-Motorwelt“ fällt uns auf: hier gibt es Anzeigen von Herstellern, die der ADAC testet. Unabhängige Tester wie etwa Stiftung Warentest haben keine Werbung in ihren Ausgaben. Wie seriös ist der ADAC also als Tester?

Der ADAC bestreitet eine Einflussnahme der Partner. „Wir liegen mit denen nicht im Bett, sondern, es gibt Partner, die ADAC-Mitgliedern einen Vorteil anbieten, diesen Partnern ist auch vertraglich klar, dass sie damit keinerlei Anspruch auf Berichterstattung oder freundliche Tests oder was auch immer haben“, sagt Karl Obermair und nennt als Beispiel einen kritischen Artikel über den Kraftstoff Shell-V-Power. Was Obermair nicht sagt: Der Bericht stammt aus einer Zeit, wo Shell und ADAC noch gar keine Partner waren. Also: doch kein Beweis für die Unabhängigkeit.

Wir vergleichen drei große Automobilzeitschriften miteinander: „ADAC Motorwelt“; „Auto, Motor und Sport“ sowie „Autobild“. Besonders interessieren uns Tests, Fahrberichte und Analysen über die ADAC-Partner Opel und Michelin. Schneiden Produkte dieser Unternehmen in der Motorwelt besser ab als in den anderen Zeitschriften?

Wir gehen alle Ausgaben der Jahrgänge 2011 und 2012 durch und entdecken: keine Auffälligkeiten. Am Ende haben wir rund 500 Tests und Berichte ausgewertet – und keine Indizien gefunden, dass der ADAC seine Kooperationspartner besonders gut wegkommen lässt.

Natürlich schauen wir uns auch im ADAC-Testzentrum in Landsberg um, wo gerade Kindersitze auf ihre Sicherheit geprüft werden. Kompetenz und technisches Know-how – dafür ist das ADAC-Testzentrum in der Branche anerkannt. Nach unserem Besuch sind wir überzeugt: Jeder einzelne Sitz wird hier mit großem Aufwand getestet, so dass wir keinen Zweifel daran haben: der ADAC testet genau und unvoreingenommen.

Unser drittes Checkurteil: Der ADAC als Tester ist überzeugend.

Arbeitgeber

Gelbes Auto, schwarze Buchstaben – nach außen ist der ADAC einheitlich. Aber das täuscht. So ist der ADAC in 18 Gaue aufgeteilt – und das heißt: unterschiedliche Bezahlung für dieselben Jobs. Juristisch sind die Gaue eigenständige Arbeitgeber. Doch de facto arbeiten deren Beschäftigte auch für den gesamten ADAC – etwa, wenn sie ADAC-Produkte verkaufen. Und de facto kommt das Geld für deren Gehälter aus der Münchener Zentrale. Läuft es gut, erweckt die ADAC-Spitze schon mal den Eindruck, die Beschäftigten in den Gauen seien ihre Beschäftigten. Aber was ist, wenn es – wie zum Beispiel in Nordbayern – mal nicht so gut läuft? In der Nürnberger Regionalleitung sollen sich unglaubliche Dinge abgespielt haben.

Im Februar 2010 setzt sich eine Mitarbeiterin des Clubs hin und schreibt einen Brief an den Betriebsrat. Nach langem Ringen schreibt sie auf, wie sie von ihrem Chef ständig Obszönitäten ertragen müsste. Wie er etwa über die Erdanziehungskraft weiblicher Brüste schwadroniert, ihren Stringtanga bemerkt oder Handyfotos von weiblichen Pos macht. Am Ende ist sie ihren Job los.

Der Fall landet damals in den Medien. Die Rede ist von einem Klima der Angst, von Sexismus, Kollegen würden systematisch mürbe gemacht. Der ADAC Nordbayern weist die Vorwürfe zurück und beauftragt schließlich eine Ombudsfrau. Ihr sollen sich die Mitarbeiter anonym anvertrauen können – was immerhin circa 25 von etwa 135 Beschäftigten tun. Doch der Bericht der Ombudsfrau bleibt geheim, landet offenbar unter Verschluss. Der ADAC Nordbayern erklärt die Krise für beendet.

Auch Armin Kellner schreibt einen Brief an die Spitze des ADAC Nordbayern. Er ist seit mehr als 60 Jahren im ADAC, war lange ehrenamtlicher Mitarbeiter und kämpft für die Aufklärung der Vorwürfe. Er habe gehofft, dass die Hauptversammlung im April 2011 Klarheit schaffen wird. Doch er wird enttäuscht. Am selben Tag, erzählt Kellner, bekommt er einen Brief der Clubleitung in Nordbayern. Er ist seinen ehrenamtlichen Job los. Zufall? Laut ADAC habe er zu hohe Fahrtkosten abgerechnet.

Ein Interview gibt der ADAC Nordbayern nicht. Er erklärt schriftlich, es sei der Wunsch der Hauptversammlung gewesen, einen Schlussstrich zu ziehen, nachdem sie über „die Ergebnisse der Befragung“ informiert worden sei. Genauer wird der ADAC Nordbayern nicht. Selbst die ADAC-Zentrale in München gesteht ein, dass Einiges beim ADAC Nordbayern alles andere als sauber gelaufen sei. Doch Geschäftsführer Karl Obermair gibt sich machtlos:

„Hier – die Zentrale in München – hat keine rechtliche oder satzungstechnische Handhabe, dem Regionalclub in Nordbayern in irgendeiner Form eine Anweisung zu erteilen. (…) Aus unserer Sicht sind auch entsprechende Maßnahmen eingeleitet worden und in Umsetzung und mehr kann die Zentrale in München zu diesem Thema nicht beitragen.“

Harry Roggow, Gewerkschaftssekretär in Nürnberg, kauft insbesondere dem ADAC-Präsidenten Peter Meyer dessen Machtlosigkeit nicht ab: „Der Mann ist Präsident von einer Organisation, die in Deutschland mehr als 17 Millionen Mitglieder hat. Da kann mir niemand erzählen, dass es da keine Möglichkeiten gibt, in diesen haarsträubenden Geschichten auf die einzelnen Gaue einzuwirken.“

Ein Einzelfall? Wir fahren in den ADAC-Gau Niedersachsen/Sachsen-Anhalt. Auch hier sollen Mitarbeiter gemobbt worden sein. Außerdem heißt es, die Geschäftsführung habe Betriebsratsarbeit massiv behindert.

Eine ehemalige Mitarbeiterin spricht von einer „totale(n) Angstkultur“, die dort geherrscht habe. Betriebsratschef Johannis Mantziouras ist der Einzige, der sich vor unsere Kamera traut. Er sagt uns, Gespräche fänden meist nur im Verborgenen, am Telefon oder nach Feierabend, statt. Er habe den Eindruck, kaum jemand wolle mit ihm, dem Betriebsrat, gesehen werden oder gar gemeinsam in die Mittagspause gehen.

Andere erzählen: Führungskräfte hätten die Vorgabe bekommen, Betriebsrats-Arbeit zu behindern. Der ADAC bestreitet das. Jedes Betriebsratsmitglied verwende auf sein Amt circa ein Viertel seiner Arbeitszeit. Doch eine ehemalige Abteilungsleiterin, die anonym bleiben will, erklärt, solche Vorgaben erhalten zu haben:

Die regionale Geschäftsleitung spricht indes von „böswilligen Unterstellungen“, es gebe kein Klima der Angst. Kurz vor Ausstrahlung schickt sie uns das Ergebnis einer Unterschriftenaktion, in der gut 70 Beschäftigte erklären, es gebe keine unmöglichen Arbeitsbedingungen. Wie freiwillig jede Unterschrift erfolgte, wissen wir aber nicht. Der ADAC betont, dass ein Beschäftigungsverhältnis im Schnitt 20 Jahre dauere. Offenbar gibt es aber viel Streit. Seit 2008 war dieser Gau mit aktuell 136 Beschäftigten in über 80 Arbeitsgerichtsverfahren involviert. Betroffen waren, laut Geschäftsführung, 14 Mitarbeiter.

Wir konfrontieren Karl Obermair aus der Münchener ADAC-Zentrale auch mit diesen Vorgängen und damit, dass ein Anwalt, der viele dieser Arbeitsgerichtsverfahren arbeitnehmerseitig betreut hat, ungestraft von einem „Angstmanagement“ beim ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt sprechen durfte, das „totalitäre Züge“ habe. Doch erneut erklärt sich Obermair für nicht zuständig: „In Niedersachsen gibt es Unruhe, so ähnlich wie das auch im vorherigen Regionalclub Nordbayern der Fall war. Auch da ist eine entsprechende Reaktion auf informeller Ebene erfolgt. Die Situation in Niedersachsen müssen die Kollegen aus Niedersachsen regeln“, sagt er.

Ungeklärte Vorgänge in zwei Gauen, die an Grundfesten von Arbeitnehmerrechten rütteln. Trotzdem, Karl Obermair hat ein reines Gewissen. Doch ist die ADAC-Spitze wirklich machtlos – macht es das nicht besser.

Unser viertes Checkurteil: Der ADAC ist als Arbeitgeber zweifelhaft.

Film von Christin Gottler und Herbert Kordes

Foto:

Beschreibung
Deutsch: ADAC-Hochhaus, Hansastraße, München
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